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Die Pferde werden - i. S. der "tiergestützten
Psychotherapie (aat: animal-assisted psychotherapy)" - als "Zwischeninstanz"
oder (Ver-)Mittler in der psychotherapeutischen Beziehung eingesetzt. Sie
können die Kontakt-
aufnahme erleichtern, befriedigende soziale Beziehungserfahrungen unterstützen
und spezielle Anregungen für den psychotherapeutischen Prozess geben:
Der Umgang mit Pferden bedeutet, zu berühren und berührt zu werden,
Kontakt und Beziehung aufzunehmen, getragen zu werden; er hilft dabei zu
lernen, sich klar zu verständigen, sich auch mal durchzusetzen, miteinander
zu kooperieren; er fordert Reaktionen im "Hier und Jetzt" auf
nonverbaler, körpersprachlicher Ebene und lässt gleichzeitig Wünsche
und Phantasien zu, die verdeutlicht und intensiviert werden können.
Die therapeutische Unterstützung ermöglicht die Rückbindung
und Überleitung all dieser Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Pferd
in den zwischenmenschlichen Kontakt - der Fokus liegt also auf den Anregungen,
die die Begegnung mit dem Pferd für die Selbsterfahrung und erfolgreiche
Kommunikation unter Menschen geben kann.
Beobachtungen in der Pferdeherde bieten thematische Anreize für die
bewusste Auseinandersetzung mit (ähnlichen oder sich unterscheidenden)
menschlichen Gefühlen, physiologischen und sozialen Bedürfnissen,
Freundschaft, Feindschaft, Rivalität, Eltern-Kind-Bindung, Erziehung
u.v.m.. In der Gruppe ist das Pferd der gemeinsame Fokus und Erfahrungs-
hintergrund, auf dem individuelle Erlebnisse und Gefühle im Prinzip
für andere nachvollziehbar, vermittelbar und vergleichbar sind, sowie
auch ein Anreiz für gemeinsames Tun.
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